Der Schirrmeister im THW ist für die Verwaltung der Geräte- und Fahrzeugausstattung verantwortlich. Dazu ist ein umfassendes technisches Verständnis, Organisationstalent und Verantwortungsbewusstsein erforderlich. Das Wort selber stammt aus dem Militärwesen und leitet sich von „Pferdegeschirr“ ab. „Alles in Allem kümmere ich mich um Material und
Fuhrpark im Wert von geschätzt 1,5 Millionen Euro“, sagt Zajac bescheiden.
Auf das THW wurde er als junger Mann wegen seiner Technikbegeisterung angesprochen. Statt Dienst an der Waffe wählte er den Ersatzdienst im THW. Nach der Grundausbildung fand Zajac seinen ersten Ansatz in der Bergungsgruppe. Bald schon wurde er deren Gerätewart und nahm seine spätere Tätigkeit für den gesamten Ortsverband vorweg. In der Funktion als Schirrmeister arbeitet er nunmehr seit 25 von insgesamt 40 Dienstjahren. „Als Schirrmeister bist du die „gute Seele“ der Einheit“, weiß Zajac, „wenn du kein oder schlechtes Material hast, macht dir die Arbeit keinen Spaß.“
Seine berufliche Tätigkeit habe ihm als Schirrmeister sehr geholfen, bekräftigt er. Als Elektrotechnikermeister bei der Ruhrkohle AG muss er auch dort viel organisieren und reparieren. Seine Arbeitgeber haben ihn im Laufe der Jahre stets im Ehrenamt unterstützt, lobt der Schirrmeister, wie auch seine Familie: „ohne die Unterstützung meiner Familie kann ich so ein zeitaufwendiges Ehrenamt nicht machen“, ist sich Zajac sicher.
Insgesamt kommt er auf ca. 1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit pro Jahr. Neben seiner Schirrmeistertätigkeit ist er zudem Bereichsausbilder für THW-Fahrgenehmigungen. Für sein Engagement für das THW wurde er daher mit dem Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet. Dieses Ehrenzeichen wird jährlich an höchstens 180 THW-Angehörige verliehen. „Aber das Schönste für mich ist, wenn ich sehe, dass meine Arbeit aufgeht“, sagt Zajac sichtlich bewegt.
In 40 Dienstjahren sei viel passiert. Im Laufe seines THW-Lebens besonders positiv in Erinnerung geblieben sind ihm die Transportfahrten in die noch damals bestehende
Sowjetunion sowie kurz nach dem Fall der Mauer in die ehemalige DDR. Andererseits beschleichen ihm bei Schilderungen über Zerstörungen und menschliches Leid mulmige Gefühle.
Von Anfang an habe ihm die Technik und Kameradschaft begeistert, begründet Zajac sein langjähriges Engagement für das THW: „In meiner Generation wurde noch das Vereinsleben gepflegt. Heute bleibt man eher für sich“, erzählt der 58-Jährige und rät grundsätzlich zu „mehr unter Menschen gehen.“
Welches Ziel hat sich der langjährige Schirrmeister noch gesetzt? „An einer neuen Unterkunft für das THW in Recklinghausen mitzuwirken, wäre für mich noch eine spannende Herausforderung“, sagt Andreas Zajac augenzwinkernd.